Scannen von Dias, Farbnegativen,
SchwarzWeiß-Negativen
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|| Tipps zur digitalen Bildbearbeitung ||

 

Aus welchem Grund auch immer Sie vorhaben Ihre Dias / Farbnegative / SchwarzWeiß-Negative zu digitalisieren, müssen Sie sich zuerst die Frage stellen was Sie mit den digitalisierten Bildern anfangen möchten, denn davon hängt es ab, welche Geräte sie kaufen / verwenden müssen.
Sollen nur kleinere Albumbilder (13x18 cm), oder Bilder für die Homepage hergestellt werden, genügt ein preiswerter Diascanner oder ein Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz.
Sollen aber größerformatige Bilder (DIN A4 bis DIN A3) mit einem Fotodrucker ausgedruckt oder von einem Fotolabor auf Fotopapier geprintet werden, sind bessere Geräte erforderlich.

Die nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich auf einen guten Dia- / Filmscanner (Nikon Coolscan IV)  und einen Flachbettscanner (Epson Perfection Photo 1200 mit Durchlichtaufsatz für Filmmaterial bis zu 9 x 13 cm) der jeweils mittleren Preisklasse, die es erlauben hochwertige Scannergebnisse zu liefern.
Andere Firmen bieten ebenfalls gleichwertige Geräte an, die sich aber in der Bedienung von den unten aufgeführten Beispielen unterscheiden können, ggf. werden mehr oder auch weniger Einstellmöglichkeiten geboten. Auch können für die gleiche Funktion andere Begriffe verwendet werden.
Studieren Sie deshalb unbedingt das Handbuch Ihres Gerätes um das Optimale herausholen zu können.

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Diascanner (hier Nikon Coolscan IV)
(Hersteller von Diascannern finden Sie (HIER<)

Gleichgültig ob Sie Dias, Farbnegative oder SchwarzWeiß-Negative scannen, entweder mit einem Diascanner oder einem Flachbettscanner, suchen Sie sich ca. 10 Dias / Negative heraus von denen Sie der Meinung sind, daß die Belichtung stimmt.
Bei Dias und Farbnegativen sollte kein Farbstich vorhanden sein, außerdem sollten die Motive nicht all zu sehr dominierende Farbflächen, sondern eher ein ausgewogenes Gemisch aus mehreren Farben aufweisen. Auf jeden  Fall sollten auch einige Bilder dabei sein die Hauttöne beinhalten.

Stellen Sie für die ersten Versuche die Auflösung nicht allzu hoch ein (1000 bis 2000 Pixel / Zoll genügen)

Belassen Sie auf jeden Fall die anderen Grundeinstellungen Ihres Gerätes bei, verändern Sie nichts und scannen alle (10) Dias / Negative.
In der Regel werden die Ergebnisse einigermaßen akzeptabel sein, da viele Geräte mit automatischer Belichtung und Kontrasteinstellung arbeiten, aber optimal sind diese bestimmt nicht.

Beispiel:

Um die Scannergebnisse besser beurteilen zu können lesen Sie bitte auch folgende Seite:
- Monitor kalibrieren -

Weitere gute und hilfreiche Informationen liefern auch die Seiten:
- Digitale Fotos vorbereiten zum Druck -
- Optimal drucken -
- SchwarzWeiß-Fotos optimal drucken -

Ganz abgesehen davon, daß ein gescanntes Bild später mit dem Bildbearbeitungsprogramm optimiert werden kann, ist es doch wichtig, schon beim Scannen ein möglichst optimales Ergebnis zu erzielen, das gilt insbesondere für die Belichtung, denn wenn ein Bild zu hell / zu dunkel / zu kontrastreich gescannt wurde, kann auch das beste Bildbearbeitungsprogramm die ausgefressenen / zugelaufenen Stellen nicht mehr reparieren.

Scannen Sie lieber etwas dunkler und kontrastärmer, die richtige Belichtung  / Kontrast können Sie dann später viel besser mit dem Bildbearbeitungsprogramm korrigieren / einstellen.

Beispiel: zu hell und zu kontrastreich gescannt,
die Lichter sind schon ausgefressen


richtige Belichtung beim Scannen:

Schalten Sie jetzt, wenn möglich, in Ihrem Scannprogramm jeglichen Automatismus (automatische Belichtung, autoamatische Kontraststeuerung automatische Farbkorrektur usw.) ab.
Die automatische Scharfeinstellung (falls vorhanden) belassen Sie aber auf "Automatic".
Starten Sie dann den Vorschauscann und beurteilen Sie das Ergebnis am Bildschirm.

Einige Scanner / Scannnsoftware bieten die Möglichkeit die Grundeinstellungen (Helligkeit /  Farbekorrektur der Scannerlampe) zu verändern, daß ein Scann optimiert  bzw. der Scanner auf ein bestimmtes Filmmaterial kalibriert werden kann.
Verstellen Sie die die Regler so lange, bis das Scannergebnis nahezu optimal ist.
Kontrollieren Sie das Ergebnis mit dem Scannen von mehreren Bildern (leichte Abweichungen in der Helligkeit und im Farbton können Sie bei den unterschiedlichen Bildern vernachlässigen).

Diese Einstellung wird dann nicht mehr verändert (oder nur bei äußerst kritischen Vorlagen) !!!

  
vorher                        nachher

Speichern Sie die als optimal gefundenen Einstellungen unter einem aussagekräftigen Namen (z.B. Standartscann).

Hiermit ist die Grundeinstellung des Scanners abgeschlossen.

Scannen Sie nun andere Bilder, können Korrekturen mit der weiteren Einstellmöglichkeit verbessert werden.

Hinweis: Sie müssen beim Scannen nicht unbedingt die Korrekturen 100 %ig einstellen, (aber einigermaßen sollte es schon stimmen) denn in der Nachbearbeitung im Bildbearbeitungsprogramm lassen sich Korrekturen viel besser, genauer und einfacher durchführen.

Sie können auch meist hier weitere Einstellungen speichern, damit diese später wieder abrufbar sind, z.B. für zu helle, zu dunkle, zu flaue, zu kontrastreiche, oder farbstichige Bilder.

Wenn Sie Ihre gescannten Bilder vergrößert ansehen, werden Sie feststellen, daß sich Staubpartikel, die auf den Filmen haften, sehr unschön bemerkbar machen.
Auch hierfür hat ein Scanner ein gutes Gegenmittel, die automatische Entfernung von kleinsten Staub und Kratzerspuren (hier "Digital ICE" genannt).
Ob dies bei Ihrem Scanner gut funktioniert müssen Sie selbst testen, denn es kann sein, daß ggf. hierdurch die Bildqualität (Schärfe) leicht bis stark leiden kann. 
Sollte diese Funktion nicht gut arbeiten, können Sie auch später im Bildbearbeitungsprogramm die Bildfehler entfernen (wenn auch mühsamer), funktioniert dies aber gut sollten Sie diese Einstellung dauerhaft aktiviert lassen.

In einigen wenigen Fällen kann diese Bildverbesserung bei einigen SW-Negativen / Diafilmen zu unerwarteten Effekten führen,. Schalten Sie diese Funktion dann einfach ab.

Weitere Optimierungsmaßnahmen bietet die automatische Farbauffrischung (für verblasste Dias / Farbnegative) hier "Digital ROC genannt, oder die Verbesserung von stark körnigem Filmmaterial (hochempfindlicher Filme), hier "Digital GEM" genannt.
Insbesondere mit dem Effekt "Digital GEM" sollte sehr vorsichtig umgegangen werden, da eine Verringerung der Schärfe sehr wahrscheinlich ist.

Auch diese beiden Bildverbesserungen können (sofern diese mit dem Scanner nicht zufriedenstellend funktionieren) später im Bildbearbeitungsprogramm angewendet werden.

Bild automatisch nachschärfen

Das automatische Nachschärfen beim Scannen sollten Sie unbedingt abschalten, das kann Ihr Bildbearbeitungsprogramm wesentlich genauer und besser !!!

Weitere Funktionen und Einstellmöglichkeiten im Scannprogramm

Bietet Ihr Scannprogramm weitere Funktionen belassen Sie diese bitte in der werksseitigen Einstellung und wagen sich erst daran mit diesen Zusatzfunktionen  zu arbeiten, wenn Sie sich mit den hier beschriebenen Hauptfunktionen gut zurecht kommen und Sie genau wissen was diese Funktionen bewirken (Handbuch lesen oder ausprobieren).
In der Regel können aber auch diese Zusatzfunktionen später im Bildbearbeitungsprogramm durchgeführt und müßen nicht schon beim Scannen berücksichtig werden.

Nach dem Scannen speichern Sie das Bild im Dateiformat TIFF, oder in einem anderen verlustfreien Dateiformat Ihres Bildbearbeitungsprogramms.

Auf keinen Fall sollten Sie das Bild im JPEG-Format speichern (Erklärung siehe weiter hinten auf Seite 3).

Das TIFF-Dateiformat ist ein universelles, da es von jedem Bildbearbeitungsprogramm gelesen werden kann.
Zur Datenreduzierung kann das TIFF-Dateiformat verlustlos mit der Option LZW komprimiert gespeichert werden (kleinere Dateigröße bei gleicher Qualität).
Bildbearbeitungsprogramm spezifische Dateiformate haben zwar auch Vorteile, geben Sie aber die Datei an einen Dritten weiter, muß der Empfänger das gleiche Programm auf seinem Rechner haben, oder zumindest ein anderes Bildbearbeitungsprogramm, das dieses spezielle Dateiformat lesen kann.

Spezielle Software

Bietet Ihr Scannprogramm das dem Scanner beigelegt ist wenig Einstellmöglichkeiten oder ist dies zu umständlich zu bedienen, so gibt es Zusatzsoftware, die einen größeren / besseren Funktionsumfang, sowie ggf. eine einfachere Bedienung bietet. Ein solches Programm ist z.B. SilverFast der Fa. LaserSoft Imaging http://www.silverfast.com/
Schauen Sie aber auf dieser Homepage nach, ob Ihr Scanner unterstützt wird.

 

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BE 20.01.2004